Evangeliar 9Jh Karolingische Minuskel Titel

Evangeliar aus St. Gallen

Januar 2022

Eine Abbildung auf der Webseite der FAU St. Gallen hat mich auf diese besondere Handschrift aufmerksam gemacht. Es handelt sich um ein mit Kommentaren versehenes Evangeliar, welches in der Stiftsbibliothek St. Gallen liegt. Es ist das früheste noch erhaltene Evangelienbuch aus dem Skriptorium des Klosters St. Gallen, geschrieben im dritten Viertel des 9. Jahrhunderts.
Ich habe die Doppelseite 80/81 nachgeschrieben, mit traditioneller Nußbaumtinte und selbst geschnittenen Gänsefedern.

Seiteneinrichtung: Schriftspiegel 17 x 17 cm, dreispaltig
Format: 26 x 20,5 cm
Quelle: St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 50, S. 80
https://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/csg/0050

St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 50, S. 80

Oben: Abbildung der originalen Doppelseite
Unten: meine Abschrift im Vergleich
Übrigens: Falls sich ein Sponsor*in finden würde, würde ich das natürlich auch gerne einmal auf echtem Pergament probieren.

Schriftmischungen finde ich generell spannend, auch das Schreiben in verschiedenen Hierarchiestufen. Damit man die dafür nötigen Schriftgrößen erreicht, schneidet man die Federspitzen auf verschiedene Breiten zu. Je kleiner die Schrift, desto größer die Herausforderung. Die Schriftgröße der Marginalien ist nur 1 mm in der x-Höhe.

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