Die Aufarbeitung von Leben und Werk des Chrisitan Gottlob Roßberg (1740–1822) war meine theoretische Diplomarbeit an der Hochschule für Grafik-und Buchkunst Leipzig. In seiner Systematischen Anweisung zum Schön- und Geschwindschreiben (1793) hat C. G. Roßberg eine Schriftfamilie aus Fraktur, Kanzlei und Kurrent entworfen, inkl. diverser Zwischenformen.
Im praktischen Teil meiner Diplomarbeit habe ich mich u. a. damit beschäftigt, wie man Gänsefedern selbst präpariert und damit schreibt. Um zu evaluieren, in wie weit es möglich ist, Roßbergs Anweisungen zu folgen und mir das schöne Schreiben damit selbst beizubringen, wollte ich einen Mustertext aus seinen Vorlagen nachschreiben.
Die Wahl fiel auf Tafel 49 aus Band 2, dabei handelt es sich um eine Komposition aus vier Schriften: Fraktur, Kanzlei, Kanzlei-Kurrent und Kurrent für den Fließtext. Ein ornamentierter Versalbuchstabe ist dem Textblock vorgelagert. Als Schreibflüssigkeit habe ich Eisengallustinte benutzt, bei dem Beschreibstoff handelt es sich um hangeschöpftes Papier.